Glasfaser statt Kupfer
DIHK fordert wirtschaftsfreundliche Migration
Mit einem aktuellen Impulspapier zur Kupfer-Glas-Migration hat die Bundesnetzagentur eine öffentliche Debatte über die Abschaltung der alten Kupfernetze angestoßen. Ziel ist ein strukturierter Übergang zu Glasfaseranschlüssen – doch verbindliche Regeln fehlen bislang.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat dazu eine Stellungnahme abgegeben und mahnt: Ohne klare technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen drohen Versorgungsengpässe und unnötige Belastungen für Unternehmen.

Zwar erreichen Glasfaserkabel laut Bundesnetzagentur bereits rund 47 Prozent der Haushalte und Unternehmensstandorte, doch nur rund 20 Prozent sind tatsächlich aktiv angeschlossen. Ein verbindlicher Fahrplan für die Migration existiert nicht. Bisherige Pilotprojekte und Planungen waren laut DIHK stark auf private Endkunden ausgerichtet – Geschäftskunden blieben vielfach außen vor. Branchenanalysen gehen davon aus, dass mehrere Millionen gewerbliche Standorte grundsätzlich Glasfaserfähig sind, doch der tatsächliche Anschlussgrad bleibt deutlich hinter dem Potenzial zurück.
„Die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser ist eine zentrale Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagt Dirk Binding, Bereichsleiter Digitale Wirtschaft, Infrastruktur und Regionalpolitik bei der DIHK. „Daher muss die Migration von Kupfer- zu Glasfaseranschlüssen effizient, transparent und planungssicher erfolgen.“
Ohne klare technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen drohen Versorgungsengpässe und unnötige Belastungen für Unternehmen.
– Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)
Die DIHK hebt hervor, dass vor allem Geschäftskunden auf stabile und leistungsfähige Verbindungen angewiesen sind – etwa für Standortvernetzung, Cloud-Dienste oder Remote-Arbeit. „Die spezifischen Anforderungen von Unternehmen sollten in der weiteren Diskussion stärker berücksichtigt werden“, so Binding. Auch die Migrationskosten, die etwa durch den Austausch von Hardware entstehen, müssten transparent dargestellt werden.
Die IHK-Organisation setzt sich daher für eine praxisnahe Umsetzung ein, die den digitalen Mittelstand stärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sichert.
