Für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Energiepreise müssen sinken

Knapp 40 Prozent der Unternehmen in Norddeutschland sehen durch die hohen Energiepreise ihre Wettbewerbsfähigkeit akut gefährdet – das zeigt das Energiewendebarometer 2025. Die IHK Nord fordert eine schnelle Senkung der Stromsteuer und einen entschlossenen Bürokratieabbau.

„Die im Koalitionsvertrag zugesagte generelle Absenkung der Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz muss umgesetzt werden. Unternehmen leiden unter den hohen Strompreisen, nicht nur das produzierende Gewerbe.

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Befragung im Jahr 2024 ist der Wert bei der Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit um fast sechs Prozentpunkte gestiegen. Auch die Zustimmung zu einer Senkung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis nahm weiter zu – um rund acht Punkte auf 87 Prozent.

„Auch Dienstleister und mittelständische Betriebe stehen im internationalen Wettbewerb und benötigen dringend eine spürbare Entlastung.“

– Thomas Buhck, Vorsitzender der IHK Nord

Weitere politische Schritte, die die norddeutschen Betriebe mit Blick auf eine sichere und bezahlbare Energiewende wünschen, sind eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge sowie die Ausgestaltung von Energieeffizienzmaßnahmen entlang der Leitprinzipien Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit.

Als größtes Hindernis für die grüne Transformation rückte der Bürokratieaufwand an die erste Stelle: 65 Prozent nannten Bürokratie als das größte Hemmnis (ein Anstieg von knapp neun Prozentpunkten). Die bislang am häufigsten genannte Hürde – mangelnde Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik – rangiert mit 61 Prozent jetzt auf Platz zwei. Auf Platz drei folgen langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Die Umfrageergebnisse belegen, dass die Bundesregierung die Schritte zum Bürokratieabbau und zur Beschleunigung von Planungsverfahren jetzt tatkräftig verwirklichen muss“, betont Buhck.

„Norddeutschland ist beim Ausbau von erneuerbaren Energien Vorreiterregion und hat viel Potenzial, etwa beim grünen Wasserstoff aus Windenergie oder bei den Themen Geothermie, Fotovoltaik, Bioenergie oder CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung. Es gilt, geplante Projekte wie die Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes, das Geothermie-Beschleunigungsgesetz oder das Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz zügig voranzutreiben“, so Buhck abschließend.

Die Befragung zum DIHK-Energiewendebarometer fand im Juni 2025 statt. An der Umfrage hatten sich 403 Betriebe aus dem Norden beteiligt. red